Eine uralte Tierrasse und ihre moderne Erfolgsstory

Obmann Erich Scheiber mit Herausgeber Raphael Kuen, Fotografin Inge Prader, Texterin Ilse König und Grafikerin Clara Monti.

Bei der feierlichen Buchvorstellung am 25. Oktober wurde der Prachtband „Grauvieh Tirol“ am Glaserhof in Gnadenwald vorgestellt.

Im Buch „Grauvieh Tirol. Das Tier, die Region, der Mythos.“ Erfährt man auf 239 Seiten und 6 Kapiteln von Huf bis Horn alles über das Tiroler Grauvieh.

Der Band erzählt aber nicht nur vom Grauvieh, sondern auch die Geschichten der Menschen, der Kultur und der Landschaft, die jene des Grauviehs durchqueren.

„Der Ruf des Grauviehs kommt nicht von ungefähr“, meint Erich Scheiber, seit 1972 Obmann des Grauviehzuchtverbandes. „Dafür braucht es einen starken Zusammenhalt und Wertschätzung gegenüber Mensch und Tier.“ Noch in den 1920er Jahren war die Rasse vom Aussterben bedroht. Heute ist sie als seltene, aber zu erhaltene Nutzrasse anerkannt. „Die positive Entwicklung des Tiroler Grauviehzuchtverbandes in den letzten Jahren freut mich ganz besonders“, so Scheiber. Durch ambitionierte Züchter von damals und heute, kann sich das Tiroler Grauvieh als reine, gesunde und angepasste Rasse wieder am Markt behaupten. Als ein Erfolgsprojekt hebt Scheiber den ‚Tiroler Grauvieh Almochs‘ hervor, „weil er als Qualitätsfleischprogramm viel zur Wertschätzung der Tiroler Grauviehzucht beigetragen hat.“ Auch Landwirtschaftskammer Präsident Josef Hechenberger lobt derartige Initiativen: „Es braucht Leute, die solche Projekte mit Tatkraft weiterbringen und damit die Landwirtschaft langfristig stärken.“

Mit Herzblut dabei

Obmann Erich Scheiber mit Herausgeber Raphael Kuen, Fotografin Inge Prader, Texterin Ilse König und Grafikerin Clara Monti.

Für Geschäftsführer des Grauviehzuchtverbandes und Herausgeber des Buches, Raphael Kuen, war das Projekt eine Herzensangelegenheit: „Ich möchte einem breiteren Publikum nahebringen, zu welchen Leistungen Landwirte und ihre Tiere tagtäglich im Stande sind: Vor unseren Haustüren wird artgerecht und nachhaltig produziert. Engagierten Bäuerinnen und Bauern, die im Einklang mit der Natur die Landschaft gestalten und sich mit tiergerechter Haltung am Markt behaupten können, tragen viel zur Erhaltung und Entwicklung der Region und der Wirtschaft bei.“ Das Grauvieh ist ein Reinrassiger „Urtiroler“ und hat sich perfekt an die örtlichen Bedingungen angepasst. Vor allem in Tirol und Vorarlberg ist das robuste und leistungsstarke Tier verbreitet. Als „edel und gutmütig“ gilt das Tiroler Grauvieh und ist mit seiner genügsamen, geländegängigen und weidetüchtigen Art, vielleicht dem Tiroler sogar etwas ähnlich. Die Grauviehzüchter sind sich auf alle Fälle einig: Das Tiroler Grauvieh ist „die schönste Kuh der Welt“.

Zum Buch

Große, liebevoll in Szene gesetzte Bilder von Inge Prader und der greifbare, eindrückliche Text von Ilse König machen das Buch für jedermann lesenswert. Einzigartig und stilvoll ist auch die grafische Gestaltung von Clara Monti. Detailreich aber trotzdem verständlich  wird das Tier im Allgemeinen, die Zucht und seine Geschichte beschrieben. Persönliche Einblicke und Meinungen zum Tiroler Grauvieh geben auch einige Prominente. So unter anderem Marlies Schild, Sepp Forcher, Franz Fischler und Kristina Sprenger. Außerdem gibt es in einem eigenen Kapitel verschiedenste Rezepte für köstliche und regionale Spezialitäten, rund um die Produkte des Tiroler Grauviehs.

Text: Christian Moser, Fotos: Brandstätter Verlag, Die Fotografen