Maria und Josef Jachs haben den Familienbetrieb im Jahr 1979 übernommen und bereits 1988 auf biologische Landwirtschaft umgestellt. 1999 haben sie von Milchrinderhaltung auf Mutterkuhhaltung umgestellt und mit der Zucht von Limousin begonnen. 2016 trat Clemens Jachs, damals 24 Jahre alt, die Nachfolge an und führt den Hof heute gemeinsam mit seiner Frau Anita. Seine Eltern unterstützen die beiden nach wie vor.
Der Biobetrieb umfasst mit den bewirtschafteten Pachtflächen 65 Hektar. Davon sind 34 ha Dauergrünland inkl. Weideflächen, 14 ha Acker und 17 ha Wald.
„Deckstiere bester Qualität von Anfang an“ lautet das Motto der Zuchtherde seit dem Aufbau der Herde. Der erste Deckstier im Jahr 1999 kam aus Luxemburg, die Kalbinnen aus der Steiermark, ein paar auch aus Deutschland. Schon im Jahr 2000 waren nur mehr Limousinzuchttiere am Betrieb. Belegt wird fast ausschließlich mit dem Deckstier. Dieser wird meistens in Deutschland, Luxemburg oder aus Frankreich gekauft. Seit 2004 beschäftigt sich Familie Jachs mit der Hornloszucht. Heute sind alle Tiere in der Herde genetisch hornlos, die meisten bereits reinerbig. Die Hornlosigkeit ist auch ein wichtiges Kriterium bei der Deckstierauswahl.
Zuchtziel sind mittelrahmige, gut bemuskelte Rinder, die mit möglichst wenig Kraftfutter einen ansprechenden Fleischansatz und gute Tageszunahmen erreichen (mit 200 Tagen: 1300 bis 1500 Gramm bei den männlichen und 1100 bis 1300 Gramm bei den weiblichen Jungtieren). Bei den weiblichen Tieren ist auch eine ausreichende Milchleistung wichtig. Bei allen Tieren ist ein umgängliches Gemüt ein Selektionskriterium.
Die konsequente Selektion macht sich auch bezahlt! 12 bis 16 Jahre bleiben die Kühe im Schnitt am Hof. Jährlich bleiben 4-7 Kalbinnen für die Remontierung am Hof, die übrigen werden vermarktet. Die Zuchtherde umfasst heute 100 Rinder, davon 35 Kühe mit Kälbern, einem Deckstier und der männlichen und weiblichen Nachzucht. Die Abkalbung erfolgt saisonal in zwei Blöcken (Februar-März sowie Oktober-November).
Die Vermarktung steht auf mehreren Standbeinen: Um Ostern und um Weihnachten wird das Fleisch von 8-9 Jungrindern direkt vermarktet. Kalbinnen, die nicht zur Zucht an andere Betriebe verkauft werden, werden als Mastkalbinnen über die Rinderbörse vermarktet. Die männlichen Rinder werden nach der Bewertung im deckfähigen Alter als Zuchtstiere vor allem an Mutterkuhbetriebe zur Gebrauchskreuzung verkauft.
Seit über 20 Jahren nimmt Familie Jachs bereits erfolgreich an Rinderschauen teil. Schon bei der Bundesfleischrinderschau 2003 war Clemens Jachs mit seinen Eltern mitten drin in der Limousinzüchtergruppe. 2005 wurde Clemens bei der Bundesfleischrinderschau in Rotholz mit Stier Something im Vorführwettbewerb Bundesjungzüchterchampion. Bei der Bundesfleischrinderschau 2010 wurde Kalbin Gloria Gruppensiegerin der Limousinkalbinnen. Auch bei den darauffolgenden Bundesschauen waren sie erfolgreich mit dabei und sind darüber hinaus auf Jungtierausstellungen, Landesschauen und Messen vertreten.
Bei der letzten Bundesschau 2023 wurde Kalbin Gena Gruppensiegerin. Letztes Jahr wurde mit Parker PP* auch ein Stier an die Besamungsstation Hohenzell verkauft. Man merkt Clemens Jachs an, mit wie viel Freude er seine Limousin im Ring präsentiert. Der erfolgreiche Jungzüchter führt die Limousinzuchtherde, die seine Eltern aufgebaut haben mit Engagement weiter.
Vielen Dank an alle Züchterfamilien, die bei verschiedensten Ausstellungen und Messen unsere Mutterkuhhaltung und Fleischrinderzucht präsentieren. Allen Ausstellern der Messe in Freistadt wünschen wir einen erfolgreichen Tag!
Fotos: Bittermann, Hauser, FIH, Baumann, Carniel