Züchterversammlung – 25 Jahre Sprinzenzucht in Österreich

Im Rahmen der Sprinzenzüchterversammlung am Lichtmesstag in Scheffau am Tennengebirge konnte Obmann Thomas Strubreiter knapp 100 Teilnehmer aus allen Teilen Österreichs anlässlich des 25 Jahre Jubiläums begrüßen.

Eine besondere Ehre für die Sprinzenzüchter war auch der Besuch vieler Ehrengäste, allen voran Sektionschef Johannes Fankhauser vom Landwirtschaftsministerium, AR-Vorsitzenden Kaspar Ehammer von der Rinderzucht Tirol, Kammeramtsdirektor Nikolaus Lienbacher, Tierzuchtdirektor Bruno Deutinger und BK-Obmann Florian Brunauer als Vertreter der Lk Salzburg, Arche Austria-Geschäftsführerin Angelika Leithäusl, Christine Mooslechner vom Salzburger Bauer und Konrad Liebchen vom Fortschrittlichen Landwirt und dem ehemaligen Vorstandsmitglied aus der Gründerzeit Dominik Spitzbart. Eine große Freude war auch, dass Obfrau Barbara Tötsch und Vorstandsmitglied Oswald Messner aus Südtiroler dieser Jubiläumsfeier beiwohnten. Aktuell gibt es in Österreich fast 400 Sprinzenzüchter mit 3.500 Sprinzentieren in Österreich. Aufgrund der Zerstreutheit der Züchter wird in der züchterischen Betreuung starkes Augenmerk auf die Digitalisierung gelegt. Nur dadurch kann eine effiziente und kostengünstige Betreuung der Züchter über das gesamte Bundesgebiet gewährleistet werden. Dazu stellte Zuchtleiter Christian Moser die fünf wichtigsten EDV-Anwendungen für die Züchter vor mit Genomikportal (Eingabe SNP-Proben mit Überprüfung Stand und Ergebnis), LKV App (Ergebnis Erbfehlerstatus und genetische Besonderheiten) und Rinderzucht App (Anpaarungsvorschläge für Tiere) verbunden mit den Informationsplattformen www.zuchtwert.at (Veröffentlichung Zuchtwerte Stiere…) und www.rinderzucht.tirol (Aktuelles Besamungsprogramm). Wie Moser weiter anmerkte, gibt es seit 2017 für die Rasse eine Zuchtwertschätzung und man war maßgeblich 2023 an der Umsetzung in das neue Genomikzeitalter mit der SNP-Typisierung beteiligt. Ziel ist es dabei, dass man in zwei bis drei Jahren bei ausreichend Proben – ~ 3.000 – diese Ergebnisse für die Zuchtarbeit verwenden kann. Obmann Strubreiter ergänzte, dass man in der züchterischen Ausrichtung man neben dem vordergründigen Ziel der Erhaltung der Rasse besonders Augenmerk darauflegt, dass man eine Rasse züchtet, die ohne Probleme mit guten Leistungseigenschaften funktioniert.

Besonders stolz ist man auch bei den Sprinzen, dass die Jugend großes Interesse an der Zucht der Rasse hat. Um dem Zeitgeist der Jugend zu entsprechen sind die Sprinzen seit 2024 auf Facebook und Instagram unter „Sprinzen – Schönste Rasse Österreichs“ bzw. @pustertaler.sprinzen vertreten. Zudem wurde im vergangenen Jahr auch eine eigene Tierbörse unter www.sprinzen.at eröffnet. Damit hofft man die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen zu haben, damit sich noch viele Generationen an dieser Rasse erfreuen können.

Im Rahmen der Versammlung wurde auch das 25-jährige Jubiläum der Sprinzenzucht in Österreich gefeiert. Am 26. Oktober 1999 fanden in St. Lorenzen in Südtirol mit Dr. Hugo Valentin und den österreichischen Vertretern Gründungsfunktionär Karl Mair und Zuchtleiter Christian Moser die erfolgreichen Gespräche für den Start des Zuchtprogrammes der Pustertaler Sprinzen in Österreich statt. Damals gab es in drei Betrieben 10 Tiere. Im Rahmen der Versammlung wurde Gründungsobmann Thomas Strubreiter mit einer Ehrung gewürdigt. Unter seinem großen Einsatz ist es gelungen, dass es heute in Österreich fast 400 Züchter gibt mit rund 3.500 Zuchttieren. Ein weiterer Höhepunkt war die Ehrung der Management-Profis Christian Tschurnig aus Deutsch-Griffen und Bernd Strasser aus Rennweg – beide Kärnten.

In ihren Grußworten gratulierten Sektionchef Johannes Fankhauser, AR-Vorsitzender Kaspar Ehammer, BK-Obmann Ing. Florian Brunauer und Obfrau Barbara Tötsch zum Aufbau der Rasse in Österreich. Besonders in der heutigen Zeit hat die Zucht Seltener Tierrassen einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Diese Rassen werden auch eine besondere Stellung zukünftig erhalten unter den Aspekten Biodiversität, Nachhaltigkeit, Weidehaltung und Almbewirtschaftung verbunden mit Klimadiskussion und einer standortgerechten Landwirtschaft unter bestmöglicher Nutzung der natürlichen Gründlandgrundlage.

Text: Christian Moser, Foto: Christine Mooslechner